Engel 2025: Grußwort Ralph Seifert – Leiter Dezernat 4

Grußwort Raph Seifert, Leiter Dezernat 4 bei der Stadt Neu-Ulm

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste und Freunde,

wir sind heute hier, um das zu feiern, was oft mehr Energie und Zeit kostet als ein normales Hobby, aber im Endeffekt doch mehr Freude bringt als jede Netflix-Serie oder jedes Fitnessstudio-Abo – das Ehrenamt! Oder, wie es viele auch nennen: „Der beste Vollzeitjob ohne Gehalt!“ Aber seien wir ehrlich: Würden Sie es nur fürs Geld machen, dann hätten Sie längst gekündigt … bevor Sie überhaupt angefangen haben!

Ich weiß, dass viele außerhalb dieses Raumes denken: „Ach, Ehrenamt? Das ist doch nur was für Menschen, die mehr Zeit haben als ich.“ Aber mal ehrlich, wer braucht schon Freizeit, wenn man stattdessen im Namen einer guten Sache den Staub unter dem Sofa eines Seniorenheims wegfegt oder in einem Verein dem Fußballteam zeigt, wie man den Ball wirklich ins Tor schießt?

Da wird der wahre Sinn des Lebens entdeckt! Es ist wie ein Hobby – nur mit mehr Verantwortung und weniger Freizeit.

Ehrenamtliche Arbeit ist etwas ganz Besonderes. Man macht sie nicht wegen des Geldes – das wäre ja auch ein eher trauriger Anreiz – sondern aus Leidenschaft, aus Überzeugung und oft auch, weil man beim letzten Vereinsabend unaufmerksam war und plötzlich zum Vorsitzenden gewählt wurde. Das Ehrenamt ist ein bisschen wie ein Überraschungsei: Es bringt Freude, Herausforderung und – na ja – manchmal auch eine kleine Überraschung. Zum Beispiel, wenn man sich „nur mal kurz“ für eine Aufgabe meldet und dann zehn Jahre später immer noch dabei ist. Denn beim Ehrenamt gibt es ein ungeschriebenes Gesetz: Wer einmal Ja sagt, bekommt nie wieder Ruhe!

Ein Ehrenamt macht so viele Dinge. Es lässt uns feststellen, dass Zeit tatsächlich doch noch relativ ist – vor allem, wenn man sie mit anderen verbringt. Wer von Ihnen kennt das nicht? Da sitzt man ein paar Stunden in einer Besprechung und denkt sich: „Warum haben wir gerade über dieses Thema gesprochen? Oh, richtig – weil wir helfen wollen!“ Und trotzdem, irgendwie fühlt es sich gut an. Auch wenn das „Helfen“ manchmal in einer Endlos-Diskussion darüber besteht, wie man am besten die Kaffeeküche organisiert oder den nächsten Kuchenverkauf plant.

Aber mal ehrlich: Ehrenamt bedeutet, dass man seine eigenen Interessen mal für eine andere, gute Sache zurückstellt. Und das ist auch der wahre Luxus! Wer von uns hat nicht schon in einer dieser langen Besprechungen das Gefühl gehabt, dass der Stuhl sich mehr wie eine Geburtsstation anfühlt? Aber das ist ja genau der Punkt: Man geht an seine Grenzen, wächst über sich hinaus – und dabei wird das Teamgefühl und der Zusammenhalt immer stärker. Das Ehrenamt gesundet uns Menschen, denn Ehrenamtliche schlafen auch besser (sagen Studien) – wenn sie denn überhaupt Zeit zum Schlafen haben!

Ich persönlich glaube ja, dass das Ehrenamt auf einem einfachen Prinzip beruht: „Keiner hat Zeit – aber alle machen mit!“

Und dann gibt es noch diese wunderbare Erkenntnis: Ehrenamtler sind die wahren Multitasker! Wer sonst kann in einem Moment einen Bericht verfassen, in einem anderen ein Plakat für ein Event entwerfen und zwischendurch noch die Tassen aus der Spülmaschine räumen? Sogar Superhelden könnten sich davon eine Scheibe abschneiden.

Und wenn wir alles reflektieren (was leider nicht jedermanns Sache ist): Ohne Ehrenamt würde unser Alltag ganz anders aussehen.
• Wer würde sonst das Vereinsheim renovieren, natürlich mit Werkzeug aus den eigenen Kellern?
• Wer würde Kaffee und Kuchen auf Gemeindefesten organisieren – und dann das eigene Gebäck aus Mangel an Alternativen selbst kaufen?
• Und wer würde sonst in unzähligen Meetings sitzen, die mit den magischen Worten enden: „Dann machen wir das so!“ – nur um beim nächsten Treffen festzustellen, dass sich keiner mehr daran erinnern kann?

Im Ernst: Was Sie tun, ist so wichtig!!! Jedes einzelne Ehrenamt, egal wie groß oder klein es ist, es macht keinen Unterschied. Und wenn Sie sich mal in Ruhe hinsetzen, merken Sie, wie viel Sie nicht nur für andere, sondern auch für sich selbst tun. Denn am Ende des Tages ist es nicht das Gehalt, das erfüllt – sondern das Wissen, dass wir einen positiven Einfluss auf das Leben von anderen haben.

Und so anstrengend und manchmal chaotisch das Ehrenamt auch sein mag – es lohnt sich! Nicht nur, weil man neue Freunde findet oder heimlich den Vereinsbus mit nach Hause nimmt, weil man „eh der Einzige ist, der einem Führerschein hat“. Sondern weil es ein gutes Gefühl gibt, etwas für die Gemeinschaft zu tun.

Deshalb danke ich Ihnen allen, die hier sind, für Ihren Einsatz. Ohne Sie wären die vielen tollen Projekte nicht möglich, und ohne Sie wären wir alle ein bisschen ärmer – an Erfahrungen, an Lachen und an der guten Gewissheit, dass es mehr gibt als nur unseren eigenen Alltag.

Lassen Sie uns also weiterhin unsere Zeit und Energie investieren, denn wie ein weiser Mann einmal sagte: „Wer andere unterstützt, tut sich selbst das größte Geschenk.“ Also, auf das Ehrenamt, auf Sie – und auf noch viele weitere Stunden des gemeinsamen Einsatzes!

Sie sind die wahren Helden – und das ganz ohne Umhang! Obwohl, ein Vereins-T-Shirt mit einem etwas ausgeleierten Kragen ist ja fast dasselbe.
Sie sind die Brückenbauer – und das ganze ohne Beton und Stahl! Aber dafür brauchen Sie keine Genehmigung des Bauordnungsamtes, des Wasserwirtschaftsamtes und der Verkehrsbehörde
Sie sind die verborgenen Engel – und das ganz ohne Flügel! Aber der Fähigkeit anderen Flügel zu verleihen.

Daher sage ich: Danke! Danke für Ihr Engagement, Ihre Geduld und Ihren Humor – denn ohne den könnte man das Ehrenamt wirklich nicht machen.

Lassen Sie uns gemeinsam weitermachen, denn eines ist sicher: Es gibt noch genug zu tun!
In diesem Sinne: Prost auf alle Ehrenamtlichen, alle Helden und alle Engel die unsichtbar die Heinzelmännchen unserer Gesellschaft sind! 🎉