„Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Geehrten,
liebe Ehrenden,
ich möchte mich den Dankesworten von Hans Bomhard anschließen und Ihnen auch für Ihr wertvolles Engagement danken. Ihr Einsatz und Ihre Bereitschaft, sich freiwillig für andere einzusetzen, machen unsere Gesellschaft zu einem besseren Ort. Sie sind die STILLEN HELDEN, die im Hintergrund wirken und oft nicht die Anerkennung bekommen, die sie verdienen. Und hier kommen dann die VERGORGENEN ENGEL ins Spiel….Ehrenamtliche ehren Ehrenamtliche.
Ich wurde gebeten eine kleine Rede zum 10-jährigen Bestehen der VERBORGENEN ENGEL zu halten…. Was aber sagen, wenn vorher die OB redet, die Ehrungen durch sind – und wahrscheinlich alles gesagt ist, was es zu sagen gibt? 10 Jahre – im Jahr 2013 gegründet – aha!!! Der erste Rechenfehler! Fange ich mit dem kleinen Einmaleins an? Nein – ich versuche es mit einem anderen „wissenschaftlichen“ Ansatz.
Was sind eigentlich Engel?
Wenn man sich der Wissenschaft bedient, erhält man folgende Aussagen:
Engel hatten im Christentum von jeher eine hohe Bedeutung. In der Engellehre des Pseudo-Dionysius Areopagita spielt die hierarchische Ordnung der Engel eine große Rolle. Thomas von Aquin hat in seiner Summa Theologiae die Engellehre umfassend ausgeführt. Nach Thomas sind Engel immaterielle Wesen, sie bestehen aus reiner Form und besitzen keine Materie
Der Kirchenlehrer Augustinus unterscheidet zwischen dem Wesen und der Aufgabe der Engel als Boten: „‚Engel‘ bezeichnet das Amt, nicht die Natur. Fragst du nach seiner Natur, so ist er ein Geist; fragst du nach dem Amt, so ist er ein Engel: seinem Wesen nach ist er ein Geist, seinem Handeln nach ein Engel.“
Zeitgenössische Musik nimmt dieses mystische, geisterhafte gerne auf:
Christina Stürmer
Weißt Du wie die Engel fliegen? *** Hast Du je einen gesehn? *** Engel fliegen einsam *** Weißt Du wie ich mich jetzt fühle? *** Hast Du je daran gedacht? *** Du und ich gemeinsam *** Engel fliegen einsam *** Du und ich gemeinsam *** Engel fliegen einsam *** Niemals mehr allein sein
Rammstein *** Wer zu Lebzeit‘ gut auf Erden, *** Wird nach dem Tod ein Engel werden. *** Den Blick gen‘ Himmel fragst du dann, *** Warum man sie nicht sehen kann. *** Erst wenn die Wolken schlafen gehen, *** Kann man uns am Himmel sehen. *** Sie müssen sich an Sterne krallen, (ganz fest) *** Damit sie nicht vom Himmel fallen. *** Erst wenn die Wolken schlafen gehen, *** Kann man uns am Himmel sehen.
Und jetzt packen wir noch das Wort VERBORGEN dazu: Adjektiv abgelegen und deshalb nicht leicht auffindbar nicht sichtbar, nicht ohne Weiteres als vorhanden feststellbar, erkennbar.
Also haben wir hier eine Doppelung des Unsichtbaren: VERBORGENE ENGEL
Nähern wir uns dem jetzt wiederum mathematisch und setzen das Unsichtbare mit einem MINUS gleich – nicht im NEGATIVEN Sinn, sondern nur im mathematischen, erhalten wir die mathematische Regel MINUS MAL MINUS GLEICH PLUS!
Ich bin der festen Überzeugung, dass das von den Namensgebern der VERBORGENEN ENGEL genau so gedacht war!
Und jetzt setzen wir dem mathematischen Lösungsweg das Plus gleich dem Ehrenamt, dann bedeutet das:
Alle die im Ehrenamt sind, sind sichtbar – keine Geister (wir erinnern uns an Augustinus) und wenn dann nur gute Geister, aber nicht von diesen nicht verlassen, sondern greifbar, nahbar, menschlich…. MENSCHEN!
Ja! Der Mensch – er lebt und arbeitet, manche beten auch – ora et labora. Und das Ehrenamt ist wie ein Vollzeitjob, nur ohne Bezahlung – das haben Sie mit den Engeln gemeinsam. Aber dafür gibt es jede Menge Dankbarkeit und die Chance, die Welt ein bisschen besser zu machen – und das wiederum ist eh unbezahlbar.
Ehrenamtliches Engagement bezeichnet die freiwillige, unentgeltliche Tätigkeit von Personen zum Wohle der Gesellschaft oder einer bestimmten Organisation. Es ist eine großartige Möglichkeit, sich für andere einzusetzen und die Gemeinschaft zu stärken.
Aber:
Ehrenamtliches Engagement ist keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Zeichen von Mitmenschlichkeit und Solidarität. Jede Minute die sie investieren, jedes Lächeln, das sie schenken, jede Hilfe die sie anbieten, machen einen großen Unterschied im Leben anderer Menschen.
Deshalb:
Lassen Sie uns gemeinsam weiterhin die Welt ein Stückchen besser machen, indem wir uns für andere einsetzen und unsere Zeit und Energie in ehrenamtliche Projekte investieren. Denn gemeinsam können wir großes bewirken!
Vielen Dank an alle Ehrenamtlichen hier im Raum und draußen in den Vereinen, im nachbarschaftlichen Engagement, bei Hilfsorganisationen, und und und.
Sie sind weder mathematisch, noch wissenschaftlich erklärbar! Sie sind für unsere Gesellschaft unverzichtbar – unbezahlbar!
Schließen möchte ich wieder musikalisch mit Andreas Gabalier: *** A Engel wird di leitn auf deinen Wegn, *** Für alle Zeitn sei Hand über die legn, *** Du wirst im Lebn wie auf *** Wolken schwebn *** Und irgendwann dein Engerl sehg′n. *** Schöner kann man ihr Wirken kaum beschreiben. ***
Herzlichen Dank und einen schönen Abend!“
Neu-Ulm, 26. März 2024
Ralph Seifert
Leiter des Dezernats 4, Bildung, Kultur, Sport, Soziales