Ein Zitat des 1.Nobelpreisträger (1901) und des Begründers des internationalen Roten Kreuzes, Henry Dunant, besagt:
“Zivilisation bedeutet, sich gegenseitig zu helfen von Mensch zu Mensch, von Nation zu Nation.“
Ich bin der der Meinung, dass dieses Zitat besonders zu Ihnen, Herr Lennard Lemke passt, weil sie grenzüberschreitend, im fernen Jordanien Hilfe geleistet haben.
An sich klingt Ihre Hilfsaktion abenteuerlich, wenn man liest, dass sich da eine Gruppe Gleichgesinnter aufgemacht hat, auf eine Rally vom Allgäu nach Jordanien, 6000 km weit, mit Autos die mindestens 20 Jahre alt sein müssen und die am Zielort, in Amman verkauft werden.
Doch hier handelt es sich nicht um eine Abenteuerrally, sondern um eine Charity-Veranstaltung für das Hilfsprojekt „Lauschangriff“. Während der Fahrt werden Spenden gesammelt für das Projekt, das unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen steht und an demSie, Herr Lemke beteiligt waren.
Für das Projekt “Lauschangriff“ fliegt ein sechsköpfiges Team regelmäßig nach Jordanien um vor allem hörgeschädigten Kindern mit Behandlungen und Hörgeräten ein besseres Leben zu ermöglichen, denn in Jordanien gibt es viele Einheimische und Flüchtlinge, die gravierende Hörschäden haben. Herr Lemke half nicht nur durch seine eigenen finanziellen und zeitlichen Einsatz, sondern er überzeugte mit dem Motto: „Jeder kann helfen“. Er hat Kunden und Interessierten angeboten, alte Hörgeräte zu„Lemke hören“ nach Neu-Ulm zu bringen und zu spenden, damit diese überholt und später in Jordanien wieder verwendet werden können. Auch schwerst hörgeschädigten Kindern konnten so in den vergangenen Jahren mit Chloea Implantaten geholfen werden, die in einer jordanischen Klinik durch sehr kostspielige Operationen implantiert wurden.
Sie haben sich hier wahrlich von Mensch zu Mensch und von Nation zu Nation helfend eingesetzt.
Inzwischen haben Sie sich von dem Projekt “Lauschangriff” zurückgezogen, dafür sind sie jetzt bei dem Verein „Chance auf Bildung, Zeit für Kinder e.V.“ in Nersingen unterstützend tätig.
Dieser Verein kümmert sich um Kinder, die im Kindergarten oder der Schule immer wieder ausgegrenzt werden und „hinten runter“ fallen, weil sie von zu Hause keine Unterstützung bekommen. Der Verein machtHausaufgabenbetreuung, aber vor allem versuchen die vielen ehrenamtlichen Helfer den Kindern Nähe, Wärme aber – was am Wichtigsten ist – Zeit zu geben. Sie wollen den betroffenen Kindern Halt geben und mit Rat und Tat für sie da sein.
Die Vorsitzende des Vereins sagte mir, dass Sie sich über ihre finanzielle Unterstützung hinaus regelmäßig erkundigen, was denn gerade so läuft, sie nehmen regelmäßig an den durchgeführten Stammtischen teil um sich zu informieren, sie werben für den Verein und sie seien jederzeit Ansprechpartner für auftretende Probleme. Sie hätten immer ein offenes Ohr und sie seien menschlich und persönlich einfach ein toller Mensch. Was kann es für ein beeindruckenderes Kompliment geben.
Unser Oberbürgermeister Gerold Noerenberg hat Sie wegen Ihres herausragenden sozialen Engagements für eine Ehrung vorgeschlagen und wir freuen uns sehr, dass Sie von den unabhängigen Juroren ausgewählt wurden.
Ich schließe mit einem Zitat von Cicero, der sagte: „Kein Schuld ist dringender als die Dank zu sagen“.
Ich darf Ihnen nun im Namen des Vereins Verborgene Engel Neu-Ulm e.V. die heutige Auszeichnung überreichen und Ihnen gleichzeitig Dank und Anerkennung für Ihr soziales Engagement aussprechen.
Diese Auszeichnung soll Dank sein für den Einsatz für Ihre Mitmenschen, aber auch gleichzeitig Ansporn und Ermutigung sich weiter für Menschen einzusetzen die Hilfe brauchen.
Neu-Ulm, 07.03.2014, Laudator Hans Aicham, 2. Vorsitzender Verborgene Engel Neu-Ulm e.V.